„50 Stunden bis Kabul“ oder „Smiling in a war zone“

Vier Monate Reise, 50 Stunden Flugzeit, 33 Landungen und viele Abenteuer mussten die dänische Künstlerin und Pilotin Simone Aaberg Kaern und ihr Kameramann Magnus Bejmar überstehen, um einem afghanischen Mädchen einen Lebenstraum zu erfüllen: das Fliegen.

Nach dem Ende der Taliban-Herrschaft liest die junge dänische Künstlerin Simone Aaberg Kaern in der Zeitung von einem Mädchen namens Faryal in Kabul, das davon träumt zu fliegen.

Sie beschließt, ihr diesen Wunsch zu erfüllen, da sie selbst leidenschaftliche Fliegerin ist. Für 10.000 Dollar kauft sie eine 40 Jahre alte Piper Colt. Das Flugzeug kann nur zwei Menschen und 40 Kilo Gepäck aufnehmen. Begleitet wird Simone Aaberg Kaern von dem Kameramann Magnus Bejmar, der die gesamte Reise dokumentiert. Am 4. September 2002 heben sie in Kopenhagen ab und landen am 7. Dezember in Kabul. Dazwischen liegt eine viermonatige Reise mit 50 Stunden Flugzeit, 33 Landungen und vielen Abenteuern. Der Reiseweg geht via Berlin-Tempelhof über Prag nach Graz, wo Simone Aaberg Kaern vergeblich um die Genehmigung kämpft, nach Sarajewo fliegen zu dürfen. Schließlich fliegt sie über Albanien nach Korfu. Hier gibt es kein Flugbenzin, also muss Pkw-Benzin gefiltert werden. Weiter geht es in die Türkei. Sie bekommt Probleme mit den Papieren für den Iran, kauft einen Schador, nimmt an Demonstrationen teil, erlebt eine Wahl und wartet. Endlich die Papiere, aber ohne Erlaubnis zum Funkverkehr. Es klappt trotzdem. Von Teheran fliegt sie weiter nach Mashad im Osten des Iran. Sie besucht diese heilige Stadt der Schiiten während des Ramadan und versucht, Kontakt mit den Amerikanern in Katar aufzunehmen, die ihr jedoch nicht gestatten, in den afghanischen Luftraum einzufliegen. Doch das iranische Visum läuft ab. Sie entscheiden sich, die Kriegszone heimlich zu durchqueren und landen in Herat/Afghanistan. Flugbenzin muss organisiert und eine Route durch die Täler des Hindukusch gefunden werden. Nach mehreren Versuchen gelingt der Flug über Bamiyan nach Kabul. Womit sie kaum noch gerechnet haben – sie finden Faryal in einer kleinen Schule. Der Traum des Mädchens kann nun in Erfüllung gehen. Zusammen mit Simone fliegt sie in den Himmel über Kabul.

50 Stunden bis Kabul“ oder „Smiling in a war zone IMDB-Texte

Filmvertrieb: Cosmo DK

Trailer: Smiling in a war zone

6 Antworten auf „„50 Stunden bis Kabul“ oder „Smiling in a war zone““

  1. Hi, das ist einer der besten Filme den ich in den letzten Jahren gesehen habe. Die Aktion ist eigentlich das Beste an der Geschichte. Die Bilder sind aber auch toll.

    XX Susi

  2. Also Entschuldigung, aber bei dem Film fehlt mir das Verständnis für seinen kulturellen Wert! Was bildet sich die Fliegerin ein? Was meint sie welchem Recht und welchen Gesetzen sie unterliegt? Sie behauptet einen Kulturauftrag zu haben und damit irgendjemand helfen zu wollen. Tatsächlich kann sie noch nicht einmal das nötige Geld bezahlen und riskiert ihr eigenes Leben und spielt sich als Heldin auf, wobei sie noch einmal für Kosten und Verwirrung sorgt! Wenn jemand, US-Soldaten oder sonstige Leute, vielleicht Geschwister dieser Farial durch sie zu Schaden kommen, unehrenhaft entlassen oder in Schwierigkeiten geraten – das alles ist ihr sch. -egal: Hauptsache, sie hat ihre Show! Die Freiheit der Kunst rechtfertigt keinen Leichtsinn und egoistischen Eigendünkel: die künstlerische Freiheit ist ein Gut, dass nicht fahrlässig auf’s Spiel gesetzt werden sollte, durch Leute, die mit ihrem Tun allgemeingefährlich handeln.

  3. Diese künstlerische Aktion zeigt welche Hürden auf der Welt heute genommen werden müssen, um einem Mädchen einen winzigen, kleinen Traum zu erfüllen. Die Risiken liegen in der Schuld der Verursacher dieser Umstände und nicht in der Künstlerin und ihrer Aktion begründet. In zehn oder zwanzig Jahren werden Menschen sich diesen Film ansehen und sagen: „Was war das für eine verrückte, unmenschliche und politisch unkorrekte Zeit – wie konnte die Zivilisation das nur zulassen“. Kunst war und ist immer auch schonungslos die Realität darzustellen, die Wahl der Mittel verdeutlichen die Hürden und Umstände die andere zu verantworten haben. Ich halte es für richtig und sehr mutig das diese Künstlerin alle Umstände auch ihres eigenen Risikos auf sich genommen hat um dem Rest der Menschheit, auch in Zukunft, zu zeigen wie hirnrissig, in der hoch wohl gelobten modernen Zeit, sich Menschen verhalten, wie immer schon und nichts dazu lernen. Die, die an der Aktion teilgenommen haben, Dokumente unterschrieben haben, hätte das nicht machen müssen, sie tragen ihr eigenes Risiko, wie auch jeder Mensch auf dieser Erde immer und immer wieder. Die Freiheit der Kunst muss genutzt werden um das unaussprechliche zeigen zu können, gerade wenn eine Situation von den, ich nenne sie, Kolonialmächten herbeigeführt wurde. Selbstkritik des Westens ist die beste Möglichkeit für Kunst. Wer Riegel vorschiebt, kann keine freie Kunstentfaltung erwarten und zeigt seinen kleinen Horizont, weil er diese Regeln in seinem Kopf hat und sie allen anderen überstülpen möchte. Am besten mit Verbalausdrücken.

  4. Kultureller Wert hin oder her. Ich hab per Zufall, leider allerdings nicht von Anfang an, die Doku gesehen. Ich fand sie sehr spannend. Tolle Aufnahmen. Gut, ich find es „arm“ zu sagen es handel sich um einen kulturellen Auftrag oder wie immer auch der Wortlaut war um 200 Dollar nicht zahlen zu müssen. Von daher erschien es mir, was die Finanzen angeht, doch etwas arg unvorbereitet.
    Toll finde ich daß dem Mädchen der Traum vom Fliegen erfüllt wurde. Schade, sehr sehr schade fand ich daß das Mädel zum Heliflug nicht auftauchte.

  5. Ein wunderbarer Film von einem gelebten Ziel.
    Meine Hochachtung der Pilotin. Ihr ruhiges besonnenes Verhalten, besonders auch in dem Kriegsbiet ringen mir Respekt ab. Dass sie am Ende gegen die ethischen Regeln von Großklans nicht an kam ist traurig, aber nicht umsonst. Sie hat zu dem Prozess der geistigen Befreiung der Bewohner des Landes beigetragen.
    Herzlich und mit großer Achtung
    Gunter v. Harrass

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